*Rezensionsexemplar*
Seitenzahl:
Reihe:
Verlag: CARLSEN
Print : 15,00, E-Book : 11,099
Wertung: 4/ 5
Annalie traut ihren Augen kaum. Mit roter Farbe hat irgendjemand „Schlitzaugen“ auf die Garage geschmiert. Es fühlt sich an wie ein Schlag in den Magen.
Bisher hat Annalie in den Ferien in der örtlichen Eisdiele gejobbt und sich nichts sehnlicher gewünscht, als dass der süßeste Junge der Schule sie endlich wahrnimmt. Ihre ältere Schwester Margaret hingegen will die verschlafene Kleinstadt endlich hinter sich lassen und hat ihr Praktikum in New York auch deshalb angetreten, um ihrem Ex-Freund nicht mehr zu begegnen.
Doch als die Familie Opfer eines rassistischen Anschlags wird, kommt Margaret zurück nach Hause und versucht alles, um die Verantwortlichen zur Rechenschaft zu ziehen. Annalie dagegen will so schnell wie möglich wieder zur Tagesordnung übergehen.
Die Own-voices-Autorin XiXi Tian schreibt ergreifend und sensibel von alltäglichem Rassismus und der Schwierigkeit der Opfer sich dagegen zur Wehr zu setzen. Ein beeindruckendes Debüt!
QUELLE : carlsen
Schon beim Cover habe ich vermutet, dass die Geschichte mit ernsten Themen umhergeht und diese sind nicht immer leicht zu verdauen. Rassismus begegnet man, egal, ob man Deutscher ist oder aus einem anderen Land immer wieder. Diese Geschichte geht aber um noch viel mehr, wie wird man als Teenager erwachsen und auch um die Liebe.
Annalie ist auf dem Weg zum Teenager und will den Sommer über in einer Eisdiele arbeiten und ihrem Schwarm näherkommen. Sie ahnt jedoch nicht, was passiert, als die Garage ihrer Familie mit einem rassistischen Spruch beschmiert wird.
Der Schreibstil ist angenehm flüssig und wird aus der Perspektive der Schwestern erzählt. Der Leser kann sie so beide näher kennenlernen und ihre Gedanken und Gefühle erfahren während der Handlung. Die Nebenfiguren sind ebenso authentisch und gestalten die Geschichte mit. Das Setting und auch die Thematik sind immer noch greifbar in unserer Gesellschaft. Leider wurde es hier nicht so stark mitgebaut, wie ich es mir erhofft habe.
Die Geschichte zeigt, wie beide Schwestern auf dem Weg sind, Erwachsene zu werden und dabei einige Hindernisse bezwingen müssen. Die Liebesgeschichte nimmt hier einen großen Teil ein und man erfährt, was beide erleben. Hier hätte ich mir mehr von den Schwestern gewünscht als nur das Thema Romantik im Roman. Das Ende war aber dann dennoch schön gemacht und hat für mich das Buch so wie es war abgerundet.
Das Cover ist passend zu den Schwestern gestaltet, die man daran gut vorstellen kann.
„Hier ist es immer noch schön“ ist ein Roman über Rassismus, aber auch wie man vom Teenager langsam erwachsen wird.
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